Kalte Sense

Die Kalte Sense ist der Flussteil von der Quelle am Gantrischsee wo sie streng genommen noch Gantrischsense heisst bis nach Zollhaus wo sie sich mit der Warmen Sense die vom Schwarzsee herkommt vereint.

Titelbild: Ansicht der Kalten Sense von der Schäferli Brücke, den Vorderen-Sangerenboden aufwärts Richtung Gantrisch. Schön zu sehen im Hintergrund die Gipfel von links nach rechts: Birehubel (1850m), Gantrisch (2176m), Bürglen (2165m), Ochsen (2188m), Alpiglemäre (2071m) und Grenchengalm (1884m)

Aussichtsreiche Wanderung

Die historische Fassade des Romantik-Kurhotels Schwefelbergbad verleiht dem modern eingerichteten Kurbetrieb eine nostalgische Note. Bereits 1561 wurde die Schwefelwasserquelle urkundlich erwähnt. Doch erst 1822 wurde die Bewilligung für einen Badebetrieb erteilt. Als letzte Zeugen der einst stolzen Bädertradition im Kanton Bern vertreten das Schwefelbergbad und das Kurzentrum an der Lenk einen gefährdeten Tourismus-Zweig. Hinter dem Hotel steigt der Bergpfad rasch steiler werdend zur sich vom Ochsen herunterziehenden Egg an. Durch lockeren Bergwald gelangt man, ein Geröllfeld querend, zur zerfallenen Hütte Ritz. Das schmale Weglein führt nun hoch über dem Hengstschlund fast ebenen Wegs taleinwärts zu den Hütten von Oberalpigle. Einige exponierte Stellen erfordern besondere Vorsicht (Kinder überwachen!). Mächtig erheben sich über dem Bergkessel die Wände des Ochsen und der Alpiglemären.
In leichtem Ab und Auf quert man die abschüssige Flanke unter den schroffen Flühen zur stattlichen Hütte Frilismad. Einem Weidezaun entlang gehts nun sehr steil über eine Bergrippe hinauf, anschliessend in herrlicher Höhenwanderung zur Passhöhe. Unterwegs unvergleichliche Einblicke in den von Widdersgrind, Schibe und Märe begrenzten Talkessel des Hengstschlund. Herrlich ist die Aussicht vom Grenchegalm aus: Durch das grüne Hochtal des Morgetebachs mit den Hüttengruppen von Morgete sieht man zum Gantrisch.
In einer Gratlücke ist der scharfe Zahn des Stockhorns zu erkennen. Auch Wetterhorn, Schreckhorn und Eiger sind von wilden Zacken umrahmt. Westwärts reicht die Sicht über Schwyberg und La Berra bis zum fernen Jura.
Ganz nahe liegt das an einen Moränenhügel gebettete Schattigseeli. Hier hält man südwärts zur Lohegg, einem Gratsattel im Ausläufer des nahen Widdersgrind. Die Berner Hochalpen zeigen sich nun frei und unverstellt.
Der Abstieg über die Alp Nüeberg nach Domeren und auf dem sich ins Nässli windenden Alpsträsschen gleicht einem Panoramaweg. Durch das Niedersimmental sieht man zum Thunersee, ins Faulhorngebiet und zum Wetterhorn, und die Gipfel des Alpenkranzes begrenzen den Horizont. Abseits des Strässchens gehts nun auf schmalen Bergpfaden durch die steile Waldflanke talwärts. Bei Nidermatti wird das Strässchen zweimal gekreuzt, worauf der Pfad zum Hüpbach umdreht und diesem entlang ebenso steil nach Oberwil hinunter führt. Die schöne Kirche bildet zusammen mit dem Pfarrhaus und den umliegenden historischen Wohnhäusern einen sehsehenswerten Weiler. Dorf und Bahnstation liegen etwas tiefer und sind in wenigen Minuten zu erreichen.

Quelle: Berner Wanderwege